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Schwoijer Quetschekuche Kerb 2023

BSC History
Dienstag, 29.08.2023
Nachfolgend findet ihr ein Interview mit Michael Staudt. Thema war der Bezirksoberliga (BOL) Aufstieg 2006. Das Interview führte seitens des Erbig Echo Teams Jörg Keimig, der für Social Media und die U11 beim BSC verantwortlich ist sowie bei den AH´s Fußball und bei Ultimate Frisbee mitspielt. Michael und Jörg schauten sich zum Zeitpunkt des Interviews die zweite Halbzeit des Spiels BSC II gegen den TSV Keilberg II an.

Erbig Echo:
Hallo Michael, wir sind heute hier beim Spiel der zweiten Mannschaft. Wie geht es dir?
Michael:
Mir geht es aktuell sehr gut. Nur das unsere Zweite gerade eine enttäuschende Leistung an den Tag legt (lacht).
Erbig Echo:
Zuletzt hat unsere erste Mannschaft ganz gut performt. Aus 5 Spielen, 3 Siege, 1 Unentschieden und jetzt eine Niederlage. Wie siehst du die momentane Mannschaftsleistung?
Michael:
Die Mannschaftsleistung gefällt mir ganz gut momentan. Das erinnert mich ein bisschen an uns früher. Geschlossen. Viele Schwoijer drinnen die Gas geben. Das gefällt mir gut. Wir haben ja auch schon andere Zeiten erlebt die letzten Jahre. Während denen wir uns unserer eigenen Identität beraubt haben. Nicht so das Schwoijer Blut in der Truppe hatten und zu viele andere Sachen im Kopf hatten.
Erbig Echo:
Ich komm ja aus dem Jugendbereich. Das freut uns natürlich, auch wenn sich die Arbeit lohnt und die Jungs ihren Platz beim BSC finden.
Michael:
Ganz feine Sache. Hoffen wir mal, dass unsere Jungs die Leistung weiterhin bringen und die Klasse halten.
Erbig Echo:
Das bringt mich gleich zur nächsten Frage. Wenn es so weiter geht, könnte man sogar den Durchmarsch in die Bezirksliga schaffen?
Michael:
Step by Step. Wie man so schön sagt. Schauen wir mal, wo wir an Weihnachten stehen, und dann schauen wir mal was rauskommt.
Erbig Echo:
Du bist 1980 in den Verein eingetreten und hast von 1994 bis 2008 aktiv beim BSC gespielt. In dieser Zeit hast du 403 Spiele bestritten und 54 Tore davon 38 Elfmeter für den BSC erzielt. In der Zeit ist der BSC von der C-Klasse bis in die BOL aufgestiegen. Also du hast schon einige Aufstiege mitgemacht. Erzähl doch mal wie war die Zeit für dich?
Michael:
Ich sag es immer wieder und ich erzähle es auch denen (zeigt auf den Patz) immer wieder. Aktive Zeit ist die schönste Zeit. Wenn du dein Hobby, Fußball mit deinen Kumpels ausüben kannst. Es gibt nichts Schöneres. Und für mich war früher schon klar, wir (deutet auf Wolfgang Zang) haben als junge Kerle beim Staudt Peter immer hinterm Tor gestanden, haben wir immer gesagt, wir wollen besser werden als die denen wir da gerade zuschauen (lacht). Wir waren ganz unten. C-Klasse. Da muss was passieren. Unser Ziel war immer erfolgreicher als die Alten zu werden und vor paar Zuschauern zu spielen. Auf die vier Aufstiege bin ich auch ein bisschen stolz drauf.
Erbig Echo:
Das darfst du auch. Kannst du dich noch an dein schönstes Tor erinnern?
Michale:
Ja! Das war gegen die (deutet aufs Spielfeld). Gegen Keilberg. Das wird heute von unseren Leuten als Tor des Jahrhunderts deklariert. Wir haben im Keilberg gespielt, es war Oktober 2000. Unser damaliger Torwart Heiko Sauer hatte einen Tag zuvor Hochzeit gefeiert. Das Spiel war schon entschieden. Es stand 3:1. Ich bin mit aufgerückt und wir hätten kontern können. Da haben unsere Jungs mich angespielt. Ich war ja e nie schnell. Der Tormann war mit aufgerückt und ich dachte mir, ich stand in der Eigenen Hälfte am Anstoßkreis, ich schieß mal drauf. Da hab ich aus 65 m das Ding reingemacht. Ich hatte den Ball so gut getroffen, dass ich sogar dachte der geht übers
Tor. Das kann man sagen war mein schönstes Tor. Das Wichtigste war es nicht. Wichtige habe ich andere geschossen. Aber das schönste. War geil.
Erbig Echo:
Sechs rote Karten was war da los?
Michael:
(lacht) Was? Das weiß ich nicht mehr. Aber eins kann ich sagen die waren alle wegen einem Foulspiel. Nie wegen Meckern. Das kann ich zu 100% sagen.
Erbig Echo:
2000 begann dann „Das goldene Jahrzehnt“. Michael Sandt war Damals Trainer und gilt als Vater des Erfolgs. Nun sieht man Michael nicht mehr auf dem Sportplatz. Was würdest du ihm sagen damit er mal wieder auf den Sportplatz kommt?
Michael:
Das er heute wieder eine Mannschaft sieht, die vergleichbar ist mit unserer damals. Ein besseres Argument, außer er will mich mal wieder sehen, hab ich nicht (lacht).
Erbig Echo:
Wie war Sandt als Trainer?
Michael:
Das war ein Glücksgriff. Er war unsere ersten Trainer nach der Jugendzeit. Er hat die Alten, die gestandenen Spieler noch ein bisschen gestriezt und geschliffen. Hat allen Spielern Fußball Verständnis eingeimpft, was vorher meiner Meinung nach bei den Aktiven noch nicht so der Fall war. Wir hatten in der Jugend auch einen super Trainer. Aber zum Michael Sand hast du aufgeschaut. Er hat in der C-Klasse dreimal die Woche trainieren lasen. Samstags hat er uns zum Standards trainieren auf den Sportplatz geschickt und sonntags ging es zum Spiel. Wir haben C-Klasse gespielt und waren fünfmal die Woche auf dem Sportplatz. Ausstattung. Alles. Er hat alles ein bisschen revolutioniert. Das war Erste Sahne gewesen.
Erbig Echo:
Wer war, außer Sand und Dir zu dieser Zeit noch Garant für den Erfolg?
Michael:
Da hat es immer wieder Spieler gegeben. Da waren natürlich nicht nur Schweinheimer die die Mannschaft verstärkt hatten. Da sind aus dem Freundes- und Bekanntenkreis Spieler zum BSC gekommen, mit denen du dich gut verstanden hast. Da denke ich an Marko Matula der aus der B-Klasse, damals Kreisklasse, gekommen ist. Der hat 35, 40 Tore geschossen. Bomben Stürmer. Von unseren Jungs brauchen wir gar nicht erst sprechen. Wie sie alle geheißen haben. Bomber, Rongo, Wolfgang. Es gab immer vereinzelt Spieler, die sich uns angeschlossen haben. Die haben sich untergeordnet, aber es hat auch charakterlich immer gepasst. Das war wichtig.
Erbig Echo.
2006 dann das Legendäre Relegationsspiel in Würzburg. 600 Mitgereiste Fans. Der Gegner hieß damals TSV Knetzgau. Was hat der Trainer vor dem Spiel zu euch bzw. zu dir gesagt?
Michael:
(denkt nach) Da gibt’s einen Film. Da sieht man das. Was er genau gesagt hat, weiß ich nicht mehr so genau. Er hat die Marschrichtung vorgegeben. Hat uns die Stärken und die Schwächen des Gegners aufgeführt. Er hat uns motiviert. Mich musste man da nicht motivieren. Das war mein zweiter Hochzeitstag. Da bin ich morgens ausgiebig mit meiner Frau Frühstücken gewesen und hatte keinen Appetit. So heiß war ich auf das Spiel. Normal habe ich einen guten Appetit (lacht).
Erbig Echo:
Das ausgiebige Frühstücken am Sonntag wird nicht dein normales Ritual vor Spielen gewesen sein. Gab es ein spezielles Ritual oder eine Gewohnheit, die du vor jedem Spiel befolgst?
Michael:
Damals hatten wir Michael Debur, der aus Obernau gekommen ist. Er hat immer in der Kabine neben mir gesessen und die Stereoanlage, damals gabs noch keine Bluetooth-Boxen, bedient. Da ist immer die Gleiche CD gelaufen und wir haben uns mit Heavy Metall heiß gemacht. Da war Michael und ich die treibende Kraft. Aber Ritual? (überlegt) Doch ich hatte immer ein bestimmtes FC Bayern T-Shirt unterm Trikot an (lacht)
Erbig Echo:
Die erste Halbzeit war Wild. Nach 14. Minuten ging der TSV in Führung. Was denkt man als Abwehrchef in dieser Situation?
Michael:
Die waren aus der Bezirksliga Ost. Also gleichwertig. Wir hätten bis dahin auch schon die ein oder andere Hütte machen können. Ich habe gewusst da ist was drinnen. Das war ein ganz krummes Ding, wo unser Keeper unterschätzt hatte. Mir war klar, dass wir das jederzeit ausbügeln können. Gefahr, dass wir das verspielen können, hatte ich nie gedacht.
Erbig Echo:
Hilft es da, Oliver Kahn als Vorbild zu haben, der die Devise hat niemals aufgeben?
Michael:
Ja das hat zu mir gepasst. Aufgeben war keine Option.
Erbig Echo:
Viel Zeit zum Nachdenken hattest du nicht. Nur 2 Minuten später musstest du zum Elfmeter anrücken. Du warst damals als ein sicherer Schütze bekannt. Weißt du noch, wie du dich gefühlt hast?
Michael:
Stimmt (lacht). Der Marcel Heller hat den Elfmeter mit einem Solo über den halben Platz rausgeholt. Klarere Elfmeter, weil der Abwehrspieler sich wirklich saublöd angestellt hatte. Ich habe immer auf den Keeper geschaut. Des konnte ich saugut. Beim Elfmeterschießen war ich eine Bank. Ich war immer sehr sicher gewesen. Ich glaube zwei habe ich in meiner Karriere verschossen.
Erbig Echo:
Das waren schon wahnsinnig viele Tore durch Elfmeter. Die muss man erst einmal alle rein machen. Was war dein stärkster Elfmeter?
Michael:
BOL Badkissingen. Keeper 2 m groß Solarium-Typ mit hinter gegelten Haaren. Der hat mir immer wieder den Ball weggeschossen, wenn ich ihn auf den Punkt gelegt habe. Da habe ich gesagt, „Wenn du noch einmal den Ball weglegst! Geh in dein scheiß Kasten jetzt klingelts gleich!“. Da habe ich gekuckt und mir wurde klar o jetzt musst du ihn auch reinmachen. Das war der Stärkste. Den habe ich überragend geschossen. Da haben wir Auswärts gewonnen. Das haben wir zelebriert. Immer mit Stiel. Wir können uns aufführen, hab ich immer gesagt, aber immer mit Stiel.
Erbig Echo:
In der 25. Schoss Andre Gall dann das 2:1. Ihr hattet das Spiel gedreht und trotzdem keine Sicherheit. Du warst damals Kapitän. Was sagt man da zu seinen Leuten?
Michael:
Ich würde es schon auf die Nervosität des ein oder andern schieben. Wir haben damals klassisch gespielt. Libero nee Viererkette glaub ich. Ich habe meinen Abwehrkollegen immer versucht durch miteinander reden, Anweisungen, zu helfen. Aber so genau weiß ich es nicht mehr.
Erbig Echo:
Nur 10 Minuten später das 2:2 durch einen abgefälschten Schuss. Warst du daran beteiligt?
Michael:
Ich war ja so gut wie nie an Gegentoren schuld (lacht). Ich könnte es dir garnicht sagen.
Erbig Echo:
Nur 3 Minuten später stand es 2:3. Ein Wechselbad der Gefühle oder bist du cool geblieben?
Michael:
Cool war ich mit Sicherheit nicht. Ich war 30. Ein erfahrener Spieler, daran hat es nicht gelegen. Das war was Beeindruckendes vor der Kulisse, wohlwissend, dass das der größte Erfolg des Vereins werden könnte. Ich mein, Bezirksliga war schon das höchste und dann haben wir noch einen draufgesetzt. Klar hast du bisschen Bammel, dass das schiefgehen könnte. Aber wenn du gesehen hast, wie das Spiel so gelaufen war, wer die Tore geschossen hat. Die Defensive! Eigentlich war unsere Offensive das Aushängeschild des Teams.
Erbig Echo:
Direkt im Gegenzug wohl das am meisten in Erinnerung gebliebene Tor. Ich, der kein Zeitzeuge war, habe es mir schon zigmal auf YouTube angeschaut. Rosenberger haut die Pille per Flugkopfball rein. Das Stadion steht Kopf. Gänsehaut. Was weißt du noch von diesem Moment?
Michael:
Ja das war das Stadion von Würzburger FV. Haben damals höher als die Kickers Würzburg gespielt. Die 600 Schwoijer haben sich überschlagen. Das war Wahnsinn. Das Schöne war, der Schiedsrichter hat nebenbei erwähnt, dass es heute sein letztes Spiel war, das er pfeift und meinte, dass er sowas nochmal erleben darf. Die erste Halbzeit war verrückt.
Erbig Echo:
Was hast du dann deinen Leuten gesagt, dass du den kompletten Rest des Spiels die Defensive so zusammenhalten konntest, dass kein Tor mehr viel?
Michael:
Beide Mannschaften hatten sich dann vom Offensivspiel verabschiedet. Unterm Strich hatten wir es mehr verdient. Wir hatten mehr fürs Spiel gemacht. Knetzgau hat sich aufs Kontern verlegt. Das hatten wir gut im Griff. Wir hatten angesprochen, dass wir keine leichtsinnigen Fehler mehr machen sollen. Wenn ich ehrlich bin, ich habe da nicht großartig zugehört, weil ich im Tunnel war.
Erbig Echo:
War das Glück oder was habt ihr anders gemacht?
Michael:
Nein wir haben die zweite Hälfte konzentrierter gespielt. Ich kann mich nur an zwei Chancen von Knetzgau erinnern.
Erbig Echo:
Dann ging es ins legendäre Elfmeterschießen. Ich glaube du hast den 4. Elfmeter geschossen und deinen wieder verwandelt. Erzähl was war da los?
Michael:
Die Reihenfolge der Schützen wurde während des Elfmeterschießens verändert. Ich sollte den letzten schießen. Sportkamerad Akin Erdogan (lacht) wollte aber unbedingt den 5. Schießen. Er kam zu mir Captain schieß du den vierten. Ich glaube er hatte die Hoffnung, dass er das Elfmeterschießen entscheiden könnte. Er hätte ihn reinschießen müssen hat er aber nicht gemacht unser Akin. Ich hatte mich dann beim Anlaufen vorher schon umentschieden, wo ich hin schieße. Wie gesagt
sonst schaue ich eher auf den Tormann. Aber er war drinnen.
Erbig Echo:
Dann kommt der Junge Dominik Schreck, der damals noch A-Jugend spielen durfte. Hast du vorher mit ihm gesprochen oder Blickkontakt gehabt?
Michael:
Es war glaube ich keiner mehr da. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher. Der musste. Aber der Trainer hatte ihn ja auch eingewechselt logischerweise damit er schießen darf. Nachdem unsere gestandenen Spieler wie Flo Müller und Akin Erdogan verschossen hatten kam der damals 18, 19-Jährige und haut ihn rein. Ich hatte nur im Vorfeld mit ihm gesprochen und freitags zuvor hatten wir sogar noch Elfmeterschießen geübt.
Erbig Echo:
Dominik haut das Ding rein. Zu wem bist du als erstes gerannt?
Michael:
Ich war auf halbem Weg, wie gesagt die waren e alle schneller als ich auf dem Domi gelegen bis ich vorne angekommen bin war da schon eine Mordstraube gelegen. Weiß ich noch hab ich abgebremst und seitlich weg und hab das heulen angefangen. Keine Ahnung. Freudentränen hab ich in den Augen gehabt. Das war für mich ein brutaler Moment. Wenn du mit deinem Verein sowas erlebst.
Erbig Echo:
Ich glaube mit einem Verein wie dem BSC ist die BOL das Maß aller Dinge.
Michael:
Da waren damals Mannschaften die bockstark waren. Hatten schöne Derbys. Wir hatten uns echt durchgesetzt und den Aufstieg verdient (lacht). Aber so das gibts garnicht und dann war Polen offen.
Erbig Echo:
Jetzt wissen wir ja alle, dass du auch mal gerne feierst. Wie ist der restliche Abend und wie sind die nächsten Tage verlaufen?
Michael:
Das Schicksal hat es so gewollt, dass am nächsten Tag Fidelio war. Ich weiß, dass ich um 5 Uhr morgens aus dem Sportheim raus bin zum Duschen heim und um 9 Uhr hatten wir uns schon wieder getroffen. Der Brunner Rudi, weiß ich noch genau, hat uns mit dem Auto abgeholt und im Kofferraum rausgefahren. Da haben wir um kurz nach 9 Uhr wieder auf dem Fidelio gehockt und dann ging es halt weiter (lacht und kommt ins schwärmen). Die Busfahrt aus Würzburg ging sehr spät los. Der Ali unser Trainer sein Vater, die gute Seele die mittlerweile bereits verstorben ist, hat uns immer versorgt. Hat Wöschd dabeigehabt und die ganze Kabine stand mit Bier voll. Da waren wir ewig lang in der Kabine. Draußen haben unsere Fans gestanden und uns empfangen und im Mannschaftsbus war dann Feuer frei.
Erbig Echo:
Damals ist auch dieses legendäre Bild entstanden, dass man dem zweiten Band der BSC-Chroniken sieht.
Michael:
Ja das ist ein Schnappschuss, wo wir auf die Knie gehen. Die Jungs meinten Captain stimme mal so ein Ding an und ich fordere alle auf, auf die Knie zu gehen und wir singen u.a. „wir sind alle Schweinheimer Jungs“ usw. Da war ich sprachlos als Günter Sommer angerufen hat und mich gefragt hat, ob ich auf Band II will. Ich hab erstmal garnix gesagt. Wenn das von Vereinsseite ok ist, sag ich natürlich nicht nein. Aber nicht das alle denken, das das von mir aus geht. Wenn das für alle ok ist, bin ich natürlich stolz drauf auf dem Buch zu sein. Weils halt der größte sportliche Erfolg des Vereins ist.
Erbig Echo:
2008 hast du deine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Wie war das für dich?
Michael:
(überlegt) Ja es war daheim gegen Straßbessenbach, nein ich glaub es war Frammersbach. Wir haben auch gewonnen. Die Familie war da, die Verwandtschaft auch aus Miltenberg. Die ganze Hütte war voller Plakate gehangen. Am Zaun „You never walk alone“ oder „Michi Nr.5 4-Ever“. Toll. Da war ich sprachlos. Ich wusste ja von nix. Da sieht man, dass ich bisschen was richtig gemacht hatte. War schon geil gewesen. Ja ich denk es war der richtige Zeitpunkt gewesen aufzuhören. Ich hatte nicht mehr den Zug gehabt ins Training zu gehen. Muss ich ehrlich sagen. Das war mir dann zu viel.
Erbig Echo:
Wie alt warst du da?
Michael:
Knapp 33. Ja da kann man noch weiterspielen. Ich hab zuvor schon mit dem Gedanken gespielt, das Jahr BOL gebe ich mir nochmal und dann Schluss. Aber ich bin dann vom Trainer für die zweite Saison überredet und gehalten worden. Aber ich wollte dann auch keine Sonderbehandlung und weniger Trainieren. Das lass ich mir nicht nachsagen. Würde ich immer wieder so machen. Das war in Ordnung gewesen.
Erbig Echo:
2016 meintest du in einem Interview noch, „Verletzung was ist das?“. Jetzt hast du dich am 13 September 2019 im AH Training schwer am Knie verletzt, hinteres Kreuzband gerissen und seither sieht man dich nicht mehr auf dem Platz kicken. Allerdings sehe ich bist du momentan in Topform! Wird es nochmal ein Comeback geben?
Michael:
(überlegt) Man soll niemals nie sagen. Aber ich glaube nicht, weil die Angst in meinem Kopf ist. Jeder sagt komm du kannst noch ein bisschen kicken. Nein! Der Staudt und ein bisschen kicken, dass verträgt sich nicht. Deswegen ist ja auch die Scheiße passiert. Wie blöd muss man sein, dass man im Altherrentraining den Ball im Spiel halten will und an die Bande grätscht. Das spiegelt halt wider, wie ich halt war. So einen gibt’s glaube ich garnichtmehr (schüttelt den Kopf). So hat das seinen Lauf genommen. Damals bin ich lange ausgefallen und auch meinem Chef tue ich das nichtmehr an. Ich hab es gut verkraftet. Da ich jeden Tag noch auf dem Sportplatz bin fehlt mir das selber kicken nicht so.
Erbig Echo:
Ja! Wir von den AH´s haben das nicht so gut verkraftet. Wir vermissen dich schon ein bisschen.
Michale:
Ja das ist schön. Das wurde mir auch schon mehrfach gesagt. Sind auch so paar gute Jungs dabei.
Erbig Echo:
Komen wir zur letzten Frage. Was bedeutet es für dich, das Trikot des BSC zu tragen?
Michael:
Fußballerisch, sportlich war das mein Leben. Der BSC ist e mein Leben. Ich hab als Jugendspieler alle Jugendmannschaften durchlaufen. Ich war mit den Eltern bei jedem Spiel gewesen. Als junger Kerl war das Ritual, mit den ganzen Jungs hinterm eigenen Tor zu sitzen. Wir haben immer bei unserm Peter hinterm Tor gehockt. Und da haben wir gesagt irgendwann müssen wir angreifen da oben. BSC ich kenn ja nix anderes. Ich hab immer nur beim BSC gespielt. Es gab nur den BSC und es wird für mich auch immer nur den BSC geben. Das ist mein Verein ganz einfach. Und das Trikot immer mit Stolz. Deshalb will ich auch, dass die Kerle (zeigt aufs Spielfeld) sich mit den BSC-Trikots genauso präsentieren und benehmen. Ganz wichtig.
Erbig Echo:
Danke Michael für das Interview.
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